Atemwegserkrankungen bei Pferden
Atemwegserkrankungen gehören mit zu den häufigsten inneren Erkrankungen bei Pferden. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Pferd an einer Atemwegserkrankung leidet, sollten Sie schnell handeln. Auf der nachfolgenden Seite können Sie sich einen Überblick zu verschiedenen Atemwegserkrankungen, ihren möglichen Ursachen und praxisrelevanten Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten schaffen.
Atemwegserkrankungen bei Pferden
Inflammatory Airway Disease (IAD)
Diese entzündliche Atemwegserkrankung wird hauptsächlich bei jungen Pferden beschrieben. Gelegentlicher Husten, oft ausschließlich während der Belastung. Sie ist häufig Ursache für suboptimale Leistung, insbesondere bei Pferden, von denen hohe Laufgeschwindigkeiten verlangt werden (z. B. Rennpferde). Diese Pferde können vollständig genesen, in der Regel mit entzündungshemmender Behandlung, gelegentlich ist auch eine Spontanheilung möglich. Als mögliche verantwortliche Ursachen werden immunvermittelte, allergische Prozesse und persistierende Virusinfektionen diskutiert.
Recurrent Airway Obstruction (RAO)
Die RAO ist definiert als Atemwegsobstruktion erwachsener Pferde, die sich bei Umgebungswechsel oder nach Gabe von Bronchodilatoren als reversibel erweist. Charakteristisch sind Schleimhautschwellung, Bronchospasmus, Dyskrinie (vermehrte Schleimbildung) und Dyspnoe (erschwerte Atmung). Im Gegensatz zur IAD haben Pferde mit einer unbehandelten RAO auch im Ruhezustand eine erhöhte Atemfrequenz und chronischen Husten. Außerdem zeigen sie oft Atembeschwerden in Form von einer verstärkten Abdominalatmung sowie eine verminderte Leistungsbereitschaft und -fähigkeit.
Innerhalb der RAO werden noch zwei zusätzliche Formen unterschieden. Dabei handelt es sich einerseits um die Stall-assoziierte Atemwegsobstruktion, die häufig bei aufgestallten Pferden, die schimmelpilzhaltigem Staub ausgesetzt sind, gesehen wird. Andererseits exisitiert außerdem die Sommerweide-assoziierte Form, die vorwiegend während des Weidegangs bei feuchtwarmem Sommerwetter auftritt.
Der Begriff COPD wird in diesem Zusammenhang nicht länger verwendet, da sich die Atemwegserkrankungen bei Pferden in vielen Aspekten von der humanen COPD unterscheiden.
An erster Stelle steht immer eine ausführliche Anamnese (Befragung des Pferdebesitzers zu Haltungsbedingungen und Fütterung des Pferdes) sowie die klinische Untersuchung. Weiterführende Untersuchungen, insbesondere die Endoskopie, sind meist unumgänglich, um Erkrankungen des Respirationstraktes exakt zu diagnostizieren.
Klinische Untersuchung
Tracheobronchoskopie (Lungenspiegelung)
Arterielle Blutgasanalyse (BGA)
Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen
Allergietests
ACHTUNG!